Islam

Was lehrt der Islam?

Eine kurze Einführung in den Glauben der Muslime

As–Salamu aleikum – Friede sei mit Dir

Salam – Friede. Dieser Gruß der Muslime beinhaltet eine der Grundlagen des islamischen Glaubens. Wir wünschen uns Frieden mit- und untereinander, aber vor allem Frieden mit Gott. Auch der Begriff „Islam“ wird von diesem Wortstamm abgeleitet und bedeutet in etwa: sich in Frieden Gott (arabisch: Allah) hingeben. Ein Muslim ist demnach ein Mensch, der seinen inneren Frieden durch die Hingabe an Gott gefunden hat, indem er sein Leben nach den Geboten Gottes ausrichtet und den Botschaften der Propheten folgt.

„Er hat euch Muslime (Gottergebene) genannt, zuvor und (nunmehr) in diesem (Koran).“ (Sure 22 Vers 78)

Muslime glauben, dass Gott zu jedem Volk einen Propheten mit der gleichen Botschaft – der Hingabe an den einen Gott – gesandt hat. Einige davon, wie Adam, Noah, Moses, Abraham oder Jesus, kennen wir namentlich,  viele Namen sind uns nicht überliefert. Durch Mohammad, den letzten Propheten, korrigierte Gott falsche Gottesbilder der Menschen und gab uns durch die Offenbarung des Korans und das Vorbild des Propheten eine Anleitung für ein gottergebenes Leben.

„Der Gesandte (Allahs) glaubt an das, was zu ihm von seinem Herrn (als Offenbarung) herabgesandt worden ist, und ebenso die Gläubigen; alle glauben an Allah, Seine Engel, Seine Bücher und Seine Gesandten – Wir machen keinen Unterschied bei jemandem von Seinen Gesandten (…)“ (Sure 2 Vers 285)

Der Islam ist nicht als „neue“ Religion zu verstehen, sondern als die Bezeichnung für die „eine“ Gottesbotschaft. Auch alle vorhergegangen Propheten werden daher im Koran als Muslime bezeichnet. Sie alle waren ein Teilstück für das Gesamtwerk, das durch den Gesandten Muhammad und die Offenbarung des Korans besiegelt wurde.

„Heute habe
Ich euch eure Religion vervollkommnet und Meine Gunst an euch
vollendet, und Ich bin mit dem Islam als Religion für euch zufrieden.“ (Sure 5 Vers 3)

Allah- der einzige Gott

Der Islam zählt neben dem Juden- und Christentum zu einer der drei monotheistischen Religionen. Vergleicht man jedoch die Interpretationen des „Eingottglaubens“, so geht der islamische Monotheismus weiter als der christliche oder jüdische. Der Grund dafür ist nicht etwa eine Weiterentwicklung früherer Weltanschauungen, sondern, im Gegenteil, die Wiederherstellung früherer prophetischer Botschaften, die im Laufe der Zeit von den Menschen verändert wurden.

„Sag: ihr Leute der Schrift (Juden und Christen), kommt zu einem gleichen Wort zwischen uns und euch: dass wir nichts dienen außer Allah und Ihm nichts als Mitgötter geben, und nicht manche von uns andere als Herren nehmen außer Allah!“ (Sure 3 Vers 64)

Wir glauben an Gott nicht nur als unseren Schöpfer, sondern dass Seine Macht absolut ist: Er allein ist der Herrscher und Gestalter, er hat weder Mitgötter noch Kinder, nichts und niemand gleicht Ihm in einer Seiner Eigenschaften und Er gleicht niemals Seiner Schöpfung.

„Sag: Er ist Allah, der Einzigartige, Allah, der absolut Unabhängige. Er hat nicht gezeugt und ist nicht gezeugt worden, und niemand ist Ihm jemals gleich.“ (Sure 112)

Der Glaube an die Tatsache, dass Allah der einzige Herrscher, und in Seinen Eigenschaften seiner Schöpfung überlegen ist, muss nach islamischer Überzeugung in letzter Konsequenz dazu führen, dass wir auch unsere Anbetung nur nach Ihm ausrichten, denn niemand außer Ihm kann in den Lauf der Schöpfung eingreifen und sie gestalten. Muslime kennen daher weder „Heilige“ noch „Vermittler“ oder andere Instrumente, die zwischen dem Mensch und Seinem Schöpfer stehen, und lehnen jede Form der Verehrung ab, die das Erschaffene über den Schöpfer stellt oder beide gleichsetzt. Jeder Mensch ist gleichermaßen berechtigt, Gott anzurufen, und auch allein und uneingeschränkt verantwortlich für das, was er tut oder unterlässt.

Warum gibt es eine Religion?

Für weitere Informationen…

Sich Gott hinzugeben bedeutet mehr, als nur Seine Existenz anzuerkennen, denn eine Überzeugung, die nicht gelebt wird und sich nicht in Taten widerspiegelt, ist wertlos. Wer Gottes Schöpfung in all ihrer Vollkommenheit betrachtet kommt nicht umhin anzuerkennen, dass dies kein Werk des Zufalls sein kann.

„In der Schöpfung der Himmel und der Erde und in dem Unterschied von Tag und Nacht liegen wahrlich Zeichen für diejenigen, die Verstand besitzen, die Allahs stehend, sitzend und auf der Seite (liegend) gedenken und über die Schöpfung der Himmel und der Erde nachdenken: Unser Herr, Du hast (all) dies nicht umsonst erschaffen (…).“ (Sure 3 Vers 190-191)

Der reflektierende Mensch fragt sich, welche Rolle er in diesem Werk Gottes spielt, und was seine Aufgaben im Leben sind. Der Mensch unterscheidet sich von anderen Geschöpfen durch den freien Willen, seinen Weg selbst zu bestimmen – dies macht ihn aber auch verantwortlich für seine Taten. Viele Menschen führen ein gewissenhaftes Leben der Schöpfung gegenüber und vergessen dabei ihren Schöpfer. Sie glauben zwar an eine „übergeordnete Existenz“, die sie selbst und alles andere erschaffen hat. Dieser Schöpfer spielt jedoch in ihrem Alltag keine oder kaum eine Rolle, sie denken an Ihn nur in Situationen der Hilflosigkeit oder zu besonderen Anlässen. Man muss sich fragen: Kann ich an einen Schöpfer glauben, ohne Ihn zu lieben und mich Ihm vollständig hinzugeben?

„Sag: wer versorgt euch vom Himmel und von der Erde, oder wer verfügt über Gehör und Augenlicht? Und wer bringt das Lebendige aus dem Toten und das Tote aus dem Lebendigen hervor? Und wer regelt die Angelegenheit? Sie werden sagen: „Allah (Gott)“ Sag: Wollt ihr denn nicht gottesfürchtig sein?“ (Sure 10 Vers 31)

Es genügt nicht, diese Liebe nur im Herzen zu tragen und ihr keine Konsequenzen in Form von Taten folgen zu lassen. Erst im Zusammenspiel von Überzeugung und Handeln entsteht Aufrichtigkeit im Glauben.

Gott versichert uns, dass jedes Element der Schöpfung einen Sinn hat und einen Zweck erfüllt, den wir jedoch häufig nicht erkennen können. Dies liegt vor allem daran, dass unser Erfahrungshorizont nur auf das diesseitige Leben beschränkt ist, das wir kennen. Darum erklärt Er uns den Sinn unserer Schöpfung und beschreibt uns durch Seine Offenbarungen, welche Aufgaben wir in unserem Leben erfüllen müssen.

 „Und Ich habe die Dschinn und die Menschen nur darum erschaffen, dass sie Mir dienen.“ (Sure 51 Vers 56)

 

Dabei sind diese „Gottesdienste“ (z.B. Gebete, Fasten, Spenden) nur zu unserem eigenen Nutzen oder zum Nutzen der Gemeinschaft zu verstehen, denn Gott benötigt unsere Verehrung nicht. Seine Macht wird durch keine unserer Taten vermindert oder vergrößert. Wir sind jedoch in vollem Umfang von Seiner Gunst abhängig – zunächst im  irdischen Leben, aber noch mehr, wenn wir erkennen, dass Gott uns nicht zur Vergänglichkeit erschaffen hat und das diesseitige Leben nur eine Prüfung ist.

„(Er) Der den Tod und das Leben erschaffen hat, damit Er euch prüfe, wer von euch die besten Taten begeht. Und Er ist der Mächtige und Allvergebende.“ (Sure 67 Vers 2)

 

Die Basis dieser Prüfung ist, aufrichtig nach der Wahrheit zu suchen und sie in unserem Leben zu etablieren. Wer nur nach seinem eigenen Ermessen handelt, folgt ehrlicherweise nur seinen individuellen Neigungen. Das Resultat derartiger Versuche, eine Religion selbst zu gestalten, zeigt sich überall auf der Welt mit teilweise erschreckenden Ergebnissen. Schlussendlich müssen wir eingestehen, dass niemand in der Lage ist, die Schöpfung in ihrer Gesamtheit zu begreifen, und daher auch nicht aus sich selbst heraus eine vollkommene Lebensweise gestalten kann, die sowohl ihm als auch seinem Schöpfer gerecht wird.  Als denkender Mensch haben wir vor allem die Aufgabe, auf der Suche nach der Wahrheit unseren Verstand einsetzen, um das Richtige vom Falschen zu unterscheiden.

Wir wünschen uns, dass wir einige Ihrer Fragen beantworten konnten, und dass Sie mit noch mehr Fragen das Lesen dieser Informationen abschließen. Der Islam bietet Ihnen Antworten, wenn Sie ihm mit offenem Herzen begegnen.

Der Islam ist eine Religion des Verstands, der Logik und der Klarheit.

 

Wenn Sie mehr über den Islam erfahren möchten, dann…

lesen Sie den Koran in einer guten Übersetzung (z.B. von A.v. Denffer, M. Hofmann, Elyas/Bubenheim)

   informieren Sie sich über den Propheten Mohammad, denn sein Leben war der gelebte Islam

   sprechen sie mit praktizierenden Muslimen (gerne mit uns) und begegnen Sie denen kritisch, die nur über Muslime sprechen.

   Bitten Sie Gott, Ihnen den rechten Weg zu weisen, und diesen Weg leicht für Sie zu machen.

Und wenn dich Meine Diener nach Mir fragen, so bin Ich nahe; Ich erhöre den Ruf des Bittenden, wenn er Mich anruft.“ (Sure 2 Vers 186)

 

Adresse

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77855 Achern

E-Mail: moschee.achern@gmail.com

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